Montag, 2. Juni 2008

Aus Angies Schatzkästchen

Thomas Steinfeld hat in der SZ vom 27.Mai eine sehr intelligente Rezension über Jutta Limbachs neues Buch "Hat Deutsch eine Zukunft" geschrieben. Seine These: Die deutsche Sprache wird nicht vom Englischen bedroht, sondern viel mehr von der Sprachunfertigkeit der sprechenden Personen.
Steinfeld macht im öffentlichen Diskurs eine Bürokratensprache aus, spricht dabei von einem "sprachlichen Bankert, dessen Eltern eine Brandschutzverordnung und ein Fremdwörterbuch gewesen sein müssen". Schön formuliert.
Schade, dass er ausgerechnet Josef Ackermann als Beispiel bringt, dessen Aussagen von einem hysterischen Markt und unzähligen Anlegerschutzgesetzen diktiert werden.
Hier zwei aktuelle Beispiele aus dem Sprachschatz unserer First Lady:

"Wir dürfen die Gesellschaft nicht in Gruppen portionieren und gegeneinander
ausspielen. Wir kommen ohne die vielen Leistungsträger nicht aus und dürfen es
ihnen im Interesse von Wachstum und mehr Arbeit nicht schwer machen.
"

"Wir müssen uns mit aller Kraft dafür einsetzen, die Lebensgrundlagen der gesamten Erde langfristig zu bewahren."


Dass der Journalismus diese Floskelhaftigkeit weiter in die öffentliche Debatte trägt, steht auf einem anderen Blatt, das Steinfeld nicht bespricht.

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