Die FT startet ein Luxusmagazin in China, weil China Print liebt. Schön für die Chinesen und für FT. Hierzulande wird zum Teil recht intelligent über die Zukunft von Print, speziell der Tageszeitung, diskutiert.
Nun ist die Tageszeitung schon öfter tot gesagt worden. Das Radio, das Fernsehen, und seit etwa 10 Jahren das Internet galten als Killer. Allerdings stand bei der Debatte stets die publizistische Funktion im Vordergrund. Die Zeitung konnte immer mit einer Wandlung oder Zuspitzung ihrer Funktionen reagieren. Nun aber geht es an den Kern des Geschäftmodells der Zeitung.
Ist das so?
Aus der Redaktion der Augsburger Allgemeinen ist zu hören, dass es zumindest diesem Blatt so gut wie nie geht. Auch bei sinkender Auflage sprudeln die Gewinne, die Redakteure sind gut drauf. Bei den sparsamen Schwaben soll es so gut laufen, dass sie händeringend Leute suchen und sogar bereit sind, wieder ordentlich zu zahlen. Von digitaler Depression also keine Spur. Kleiner Fehler bei der Sache: In der Stadt Augsburg selbst bekommt die AA keinen Fuß mehr auf den Boden. Stabil ist die Leserschaft auf dem Land.
Dagegen höre ich aus der WAZ-Gruppe einen anderen Gesang. Dort gäbe es Arbeitsverträge nur noch auf Tagelöhner-Basis, DER WESTEN läuft gut, aber Print stagniert munter vor sich hin.
Ich bin hingerissen, daraus eine allgemeine Theorie abzuleiten:
In den urbanen Gegenden (und in den neuen Bundesländern) werden die lokalen Tageszeitungen einen unschönen, weil langsamen und publizistisch anrüchigen Tod sterben. Denn der Zeitungsleser Nachwuchs ist einfach nicht da.
Auf dem Land werden wir extrem lokale Blättchen haben, die ihre Leserschaft finden. Hier wird es die Zeitung noch 15 Jahre machen. Dann ist Schluss.
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