Mittwoch, 27. November 2013

Demokratie & Social Media: Digitaler Staub

Ein sehr kluger, skeptischer Artikel von Alexandra Borchardt in der heutigen SZ (glücklicherweise auch online!). Sie fragt, ob der demokratische Prozess überhaupt social-media-fähig ist. Studien zeigten, dass das Blockbuster-Prinzip auch für politische Themen gelte: Die großen Themen werden schnell größer, kleine Randthemen werden gar nicht mehr wahrgenommen. Sie sind "digitaler Staub". Was sogar ein notwendiger Filter für die demokratische Meinungsbildung sein könne. Die Situation ist auf jeden Fall eine Einladung an potente Interessensgruppen, den Prozess zu kapern und in ihrem Sinne zu steuern.

Ein klare Absage an die liquid democracy-Thesen der Piraten: Politischer Diskurs lasse sich nicht mit einem Like oder mit dem Abschicken einer E-Petition führen. Aber mir stellt sich die Frage, ob es historisch jemals mehr Beteiligung gab, ob nicht demokratischer Diskurs schon immer einem sehr, sehr engem Zirkel vorbehalten war. Weil er schon immer mühselig, langwierig und komplex war. Weil sich nie mehr Menschen als jetzt an ihm beteiligen konnten, weil ihnen Zeit und Mittel fehlten. Und weil sie eh nicht gehört worden wären.

Vielleicht macht Social Media dieses Defizit nur sichtbarer. Insofern wäre jedes Like, jeder Trollbeitrag ein Plus an Demokratie.

Montag, 25. November 2013

Content Marketing: Marie Jo weiß, wie man Kunden anzieht

Kaum eine Veranstaltung, kaum ein Blog, kaum ein selbst ernannter Social Media Berater kommt um Content Marketing herum. Und während letztere das Thema meist nur treiben, um ihren Kunden mit dem neuesten Hype das Geld aus der Tasche zu ziehen, wird oft übersehen, dass der Rummel um Content Marketing im e-Commerce einen fundamentalen Wandel abbildet.

Der e-Commerce Blog „Exiting Commerce“ nennt es die Shopbetreiber Falle. Was wir im e-Commerce gerade erleben, ist ziemlich genau das, was der stationäre Handel in unseren Fußgängerzonen bereits vor rund 20 Jahren durchgemacht hat. Irgendwann fing es an: Neben Kaufhof und Karstadt eröffneten die großen Marken plötzlich ihre eigenen Stores. Technik-Produkte kauften die Kunden lieber und günstiger in den Märkten auf der grünen Wiese. Das Kaufhaus mit seinem breiten Sortiment kam in die Krise. Und die kleinen Fachhändler verschwanden komplett aus dem Straßenbild der Innenstädte.

Keine Nostalgie, aber die Betrachtung des Wandels damals ist hilfreich für die Beurteilung der aktuellen Situation. Und da bewegt sich gerade vieles. Neue, starke Marken besetzen ihr Feld im e-Commerce. Wie in der Fußgängerzone sind es die kleineren Shops, die gerade reihenweise dichtmachen müssen. Ihre Strategie, durch brutalstmögliche SEO und Listing bei den Preisvergleichsportalen die Besucherströme anzulocken, zieht immer weniger. Keyword-Optimierung und die entsprechende Ausstattung mit einem umfangreichen Set an SEO-Inhalten sind immer noch Voraussetzung für den Erfolg. Aber die Weiterentwicklung des Google-Algorithmus und die neue Lust am Markenshopping führen dazu, dass generischer Keyword-Content nicht mehr reicht, um Kunden zu bringen.

Wie Content und damit verbunden Content Marketing aussieht, der Kunden etwas bringt, können e-Commerce Betreiber von den Neuankömmlingen lernen. Zum Beispiel vom Auftritt von Marie Jo. Das Label für drunter bietet einen der besten, am stärksten an das Lebensgefühl der Zielgruppen angepassten Auftritte. Dazu gehört ein klasse gemachter Blog: Listen, Tipps, Kunden-Testimonials und viele Geschichten. Das ist alles Content, der zu 100 Prozent auf die Marke passt. Das ist Content, den Kunden lieben und auf Facebook, Pinterest und YouTube finden. Den Google auch findet und die sozialen Signale der Kunden in den Social Networks mitrankt.

Amazon und Ebay werden vor diesen Shops keine Angst haben. Sie sind ja auch eher der Großmarkt auf der Fläche denn das Kaufhaus in der Fußgängerzone. Die neuen Marken mit starken Auftritten, mit Qualitätscontent und mit den richtigen Tools für Content Marketing werden sich in der elektronischen Fußgängerzone festsetzen. Und der Wettbewerb dort wird weniger um Keywords und Preise gehen, sondern um Kundenservice, Content und eine ausgefeilte Logistik.

Update: Eine Replik zu diesem Beitrag hat textprovider gepostet. Danke für das Feedback.

Sonntag, 26. Mai 2013

Geh joggen, Hello Bank

Das Cortal Consors ein gutes Händchen für nutzerfreundliches Online und neuerdings auch Mobile Banking hat, ist mir schon öfter aufgefallen. Mit der Hello Bank starten die Franzosen nun ein neues Projekt unter starker Beteiligung der Nutzer. Die Einführungskampagne aber krankt an Markenchaos und Durchschaubarkeit.


Die meisten Banken verhalten sich im Web ja ungefähr so innovativ wie die Autohersteller, die Modell-Konfiguratoren immer noch für ein ganz heißes Ding halten. Nachdem die Fidor Bank mit einem starken Mitmach-Ansatz einige Impulse in dem Markt gab, fangen die Banken langsam an zu denken. Man kann es wie die Commerzbank machen, deren größter Coup es war, eine Mitarbeiterin im Werbespot joggen zu schicken, oder man ändert wirklich etwas und bietet zum Beispiel Videoberatung außerhalb der kundenverachtenden Öffnungszeiten an, wie es die HypoVereinsbank macht.

Der Einstieg: Schlecht orchestriert.

Hello Bank lässt erstmal die Kunden arbeiten und sammelt Fragen von ihnen ein, die auf einem Workshop beantwortet werden sollen. Das Handelsblatt vermutet nicht ganz zu unrecht, dass die Nutzer die unklare Zwei-Marken-Strategie der Franzosen hinterfragen werden. Während Cortal Consors für viele als reiner Broker gilt, soll Hello Bank europaweit die Vollbank-Marke werden, Mobile Banking soll im Mittelpunkt stehen, dazu hat sich die Werbeagentur schon mal eine vollkommen uninspirierte Aktion mit einem Orchester ausgedacht.


Der Kunde? Steht verloren im Raum.

Ob und was sich für Cortal Consors Kunden ändert, ist momentan vollkommen unklar. Und so steht die Fragen-Kampagne bisher etwas verloren im Raum. Offiziell ist die Bank ja schon gestartet, angeblich sollen das neue Girokonto und das Tagesgeldkonto schon neue Produkte der Hello Bank sein. Wo es mal hingehen könnte, ist bereits unter dem belgischen Auftritt www.hellobank.be zu sehen. Fraglich bleibt, wozu man die Kunden noch fragen will, wenn die Produkte eigentlich schon fertig sind?

Und so bleibt ein ungutes Gefühl, dass die Nutzerbeteiligung nur der Fassade dient und sich Hello Bank kein bisschen für die Fragen der Kunden interessiert. Das erste Hallo der Hello Bank ist schon mal keine sympathische Ansprache.Geh lieber joggen, Hello Bank, das macht einen schlanken Fuß.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Crowdfunding braucht kommunikative Entrepreneure

Investor Relations sind schon lange nicht mehr nur für Aktiengesellschaften wichtig. Crowdfunding stellt Start-ups vor die Aufgabe, die Beziehungen zu den potenziellen und bestehenden Investoren aufzubauen. Kommunikation mit den Investoren hilft den Teams, mehr Kapital zu besseren Konditionen einzusammeln - und langfristig eine lebendige Community von Unterstützern aufzubauen.


Ideen brauchen Geld. Nicht nur Start-ups stehen vor der Aufgabe, ihre Idee in eine marktfähige Innovation zu verwandeln. Immer kürzere Produktzyklen und die weltweite Vernetzung von Menschen und Unternehmen zwingen alle Unternehmen dazu, in Innovationen, in Forschung und Entwicklung zu investieren.

1. Karges Angebot für kapitalhungrige Ideen

Staatliche Förderung, Venture Capital und Business Angels bildeten bis jetzt den Dreiklang der Finanzierung für Start-ups. Viel Musik ist aber in Deutschland nicht drin. "VC in Deutschland ist tot", lautet allenthalben das Urteil. Business Angels bieten Starthilfe für einige wenige, und die staatliche Förderung geht sehr stark in die Breite, kommt aber nicht in ausreichender Höhe bei den wachstumsorientierten Unternehmen an. Gerade in den frühen Phasen einer Gründung fehlt Kapital. Es gibt noch kein Produkt, keine Kunden, keine Marktexpertise. Im besten Fall gibt es eine gute Idee und ein Team, das nach Geld sucht, um die Idee in Geschäft umzusetzen.

Crowdfunding stößt in diese Lücke. Oder genauer: Crowd Investing: Es bringt das Geld vieler kleiner, durchaus gewinnorientierter Anleger zu den Ideen wachstumsorientierter Start-ups. Die Szene professionalisiert sich, die Tickets werden größer. Die Investoren erwarten mehr als ein nettes Team und eine nette Idee.

2. Start ins Crowd-Investment: Kommunikative Due Dilligence

Investor Relations für Unternehmen im Crowd-Investment Prozess gehen deshalb über das Erzeugen von Buzz für die Idee hinaus. Es geht um den Aufbau und die Pflege von Beziehungen, um Vertrauen. Solange es noch kein Produkt gibt, müssen Start-ups die Geschichte dazu erzählen und dabei glaubwürdig sein. Sie müssen Phantasie bei den Anlegern erzeugen, aber sie dürfen keine Luftblasen produzieren. Denn mit dem einmaligen Einsammeln von Kapital ist es selten getan. Crowd-Investments sind nur der erste Sprint.

Der Weg auf die Crowdfunding Plattform sollte deshalb mit einer kommunikativen Due Dilligence beginnen. Dann geht es darum, die relevanten Communities, Infuencer und Stakeholder zu identifizieren. Die Kommunikation ist darauf ausgerichtet, aus der Neugierde eine langfristige Beziehung aufzubauen und den Kontakt zu halten.

Ein wenig Social Media und ein bisschen Website reichen da nicht mehr: Es geht um die die Entwicklung einer tragfähigen, mittelfristigen Strategie, um die Professionalisierung der Kommunikation in der frühen Entwicklungsphase des Unternehmens und die Entwicklung von KPI für die kommunikative Wertschöpfung.

3. Anforderungen: Schnell, effizient, einfallsreich

Investor Relations gehört in den Businessplan jedes Start-ups. Vor allem brauchen die Investor Relations junger Unternehmen eine Kommunikation, die mit der rasanten Entwicklung des Unternehmens mithält, sie antizipiert und letztendlich auch mitsteuert. Kommunikatoren müssen schneller agieren, näher am Unternehmen dran sein und mit begrenzten Mitteln auskommen. Es braucht ein wenig mehr Einfallsreichtum und deutlich mehr Herzblut. Es braucht kommunikativen Entrepreneure.

Einen guten systematischen, aber rein auf Marketing basierten Ansatz liefert der Post von Pascal Bösiger.

Dienstag, 26. Februar 2013

Das Isarflimmern des Wacholders

Das bierselige München wird zum Spirituosen-Mekka. Im Dunst dieses Wandels ergreifen junge Unternehmen die Chance, neue Produkte und neue Geschäftsmodelle auf den Markt zu bringen. Und wieder zeigt sich: Sie sind grün, sie sind verhaftet in einer bestimmten Region und sie setzen auf starkes Design.

Hopfen und Malz sind in München längst verloren. Die meisten Münchner Brauereien sind inzwischen nur noch die verlängerten Bottiche internationaler Braukonzerne, von löblichen Ausnahmen. Bier ist Bier und Schnaps ist Schnaps, denkt sich da der Münchner.

Der Duke regiert schon länger, mit den Munich Distillers gibt es eine gediegene Manufaktur für Hochprozentiges. Auf der Finest Spirits bin ich nun zum ersten Mal Korbinian Achternbusch und dem Produkt aus seinem kupfernen Kessel begegnet.

feel! mit einem großen Ausrufezeichen heißt sein Zaubertrank. Wo der Duke mit seiner kräftig-definierten Geschmacksfülle den Gaumen überrennt, ist feel! ein fein austarierter Wacholderschmeichler, der mit einem Blumenbouquet in der einen Hand und einem Obstkorb in der anderen an die Tür klopft. Zitrone, Lavendel, Koriander geben dem Wacholder Kontra. Das Münchner Wasser jongliert mit den Aromen. Typisch münchnerisch, dieses Isarflimmern in der Nase, ein Föhnwind am Gaumen und ein Abgang mit Alpenblick.

Über ein Jahr hat der Münchner Korbinian Achternbusch an seinem Produkt geschraubt. Die Finest Spirits ist sein erster Messeauftritt. Hohe Stückzahlen lässt die handwerkliche Herstellung bis jetzt nicht zu. Noch gibt es den bio-zertifizierten Gin nur in wenigen, ausgewählten Läden und im Internet zu kaufen. Aber die legendäre Schumann's Bar am Hofgarten hat ihn schon auf die Karte gesetzt - und darauf ist Korbinian stolz.

Wo der Duke das klare, kräftige Yang ist, vertritt feel! das weiblich warme Yin. Wer also noch weibliche Gesellschaft sucht, sollte den Gefühlen freien Lauf im Glas lassen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Ein Herz für die PR-Abteilung

Was man mit Studien Lustiges anfangen kann, beweist heute mal wieder Xing mit seiner Pressemitteilung. Demnach sind 14 Prozent der Befragten schon mal eine Beziehung am Arbeitsplatz eingegangen. 35 Prozent könnten sich das immerhin vorstellen. Für 85 Prozent sind die Kollegen sogar die attraktivsten Beziehungspartner. So weit, so beziehungsreich. Jetzt kommt das große Aber.

Ausgerechnet wir kommunikativen Wortkünstler, einfühlsamen Zuhörer und zupackenden Macher in PR und Marketing kommen im Schaukampf der attraktivsten Abteilungen nur auf Platz fünf. Vor uns sind die grauen Mäuse aus der Buchhaltung, die Stechkarten-Stempler aus der Personalabteilung, die öligen Vertriebler und die Jungs aus der Produktion mit den schwarzen Fingernägeln. Was auffällt: je typisch "männlicher" der Bereich, desto sexier die Abteilung.

Uns PR-Männern und -Frauen traut man beziehungstechnisch nichts zu, aber dafür können wir Facebook.Zehn Prozent aller neuen Beziehungen beginnen bereits mit dem F-Wort, wie der Beziehungspezialist Jakobs feststellt. Natürlich denken wir dabei nicht an Bang with friends. Wir feinfühligen Geschöpfe haben ein größeres Herz und ein Hirn dazu. Da passt es gut, dass es jetzt eine BwF-Variante gibt, die uns nicht nur im Vollzug, sondern auch im Schwärmen, Träumen, Hach-Sagen unterstützt.

Große Herzen statt Big Bang
Friends-or-more.de heißt die Weiterentwicklung der Leverkusener App-Spezialisten "Socialised". Das Prinzip ist das selbe wie bei BwF: Die Facebook-Anwendung erzeugt aus euren Facebook-Kontakten einen Katalog eurer potenziellen Herzenswünsche. Ihr setzt ein Herz dort, wo ihr euch mehr vorstellen könnt, als nur eine Facebook-Freundschaft. Macht der Herzenswunschpartner das gleiche, habt ihr einen Volltreffer gelandet. Klickt der andere nicht, merkt keiner was.


Trend: Secret Wishlist-Apps
Secret-Wishlist-Apps werden die amourösen Helferlein genannt. Und wir brauchen sie dringend. Facebook-Freunde sind anders als andere Freunde. Wir sammeln sie nicht nur in unserem engsten Bekanntenkreis ein. Kollegen, Geschäftspartner, entfernte Bekannte, einmalige Bekanntschaften - ein direktes Ansprechen würde sich oft verbieten oder wäre riskant. Friends-or-more.de oder Bang with Friends lassen nur zusammen kommen, was zusammen gehört.  Keine Fragebögen, kein Ausfüllen von Profilen wie bei Partnerbörsen, kein pseudowissenschaftliches Matching.



Thema: Datensicherheit und Privatsphäre 
Dass Friends-or-more.de dabei wesentlich charmanter, herzlicher und weniger hormon-gesteuert daher kommt als das amerikanische Original, sieht man auf den ersten Blick. Die Entwickler rund um Projektleiter Mike Wattrodt haben aber auch auf die Sicherheit geachtet. Ein Klick und die Daten und die App werden wieder vom Facebook-Profil entfernt. Mike, der einige Projekte für uns bei talkabout realisiert hat, sieht hier den großen Unterschied: "Die Idee von Bang with Friends war einfach und genial. Aber wir wollten etwas auf Deutsch machen, das herzlicher ist, weniger direkt und vor allen Dingen sicherer für alle Beteiligten."

Tatsächlich ist das Verteilen von Herzen einfach, unverbindlicher und ergebnisoffener. Was die beiden verbundenen Herzen  miteinander anstellen. definieren sie selbst. Und das kommt uns Kommunikationsexperten durchaus entgegen, wenn wir wieder mit jemand aus der Produktion anbandeln wollen.

Freitag, 25. Januar 2013

Die Samba-Fans der FDP

Hat die FDP in Brasilien bald mehr Anhänger als in Deutschland? Oder kauft sich die FDP Facebook-Fans in Südamerika? Nachdem die Bild heute mit dem Thema Fake-Facebook-Fans aufmacht, habe ich mir mit dem Reporting- und Analyse-Tool socialBench mal die Fan-Herkunft der Bundesparteien angesehen. Das Ergebnis des Schnell-Checks: Bei CDU, CSU, SPD und den Grünen gibt es keine Auffälligkeiten. FDP und die Linke dagegen sind auffällig "international" in der Fanherkunft. Verdächtig bei der FDP: Knapp 14 Prozent der Fans kommen aus Brasilien!


Bei gut 80 Prozent liegt der Anteil der Fans aus Deutschland der meisten Parteien, die restlichen Fans verteilen sich ziemlich gleich. FDP und die Linken dagegen kommen nur auf 60 bzw 66 Prozent. Nun mögen die beiden Kleinparteien international besonders gut aufstellt sein. Bei den Linken sind nach den Deutschen die Italiener mit 5 Prozent am häufigsten vertreten. Wieso? Woher kommt diese transalpine Begeisterung?

Und bei der FDP: Auf den weiteren Plätzen folgen Frankreich und die USA mit Werten, die den anderen Parteien entsprechen. Wer betreut eigentlich den Facebook-Auftritt der FDP? Ich würde da gerne mal nachfragen, welche Fan Kampagne so erfolgreich war.

Das "Länder"-Feature von socialBench (Disclaimer: Kunde) ist übrigens sehr praktisch, wenn man sich der Herkunft der Fans nicht nur auf der eigenen Seite, sondern auch bei Wettbewerbern ansehen will, zum Beispiel um das Fan-Potenzial im jeweiligen Land zu analysieren.

Update (21.02.)
Die Süddeutsche berichtet heute über den Verdacht gekaufter/gefälschter Twitter-Follower bei der FDP.

Freitag, 18. Januar 2013

Die Münchener OB-Kandidaten im Facebook Benchmark (1)

Voraussichtlich am 16. März 2014 wählt München seinen neuen Oberbürgermeister. Es treten an: Dieter Reiter (SPD), Josef Schmid (CSU), Dr. Michael Mattar (FDP) und Sabine Nallinger für die Grünen. Schon heute ist der Wahlkampf in vollem Gange, die Kandidaten und Parteien gehen in Stellung. Auch in Social Media. Von heute an werde ich jeden Monat die Leistung der offiziellen Facebook-Seiten der OB Kandidaten vergleichen.

Das Tool

Ich verwende socialBench, weil sich mit dem Tool sehr leicht Facebook-Seiten analysieren und bewerten lassen. Die Besonderheit von socialBench sind die "Social Points", die das Tool vergibt. Damit lassen sich leicht Benchmarks erstellen, wie sie Social-Media-Verantwortliche im Unternehmen brauchen um die eigene Performance zu bewerten. Seit heute habe ich die Seiten in socialBench-Datenbank eingetragen, nun trackt das Tool sie dauerhaft, ohne dass ich mich drum kümmern muss.

Das Untersuchungsobjekt

Erfasst habe ich folgende Seiten:



Das Benchmark

socialPoints vergibt nach einem geheimen Algorithmus Punkte. Es zählen Aktivität, Fanwachstum, "Sprechen drüber", Eigene Beiträge, Fanbeiträge und die Antwortgeschwindigkeit. Das Besondere: Mit diesem Benchmark lassen sich auch Seiten höchst unterschiedlicher Fanzahl vergleichen.

Erste Ergebnisse

Da alle drei Seiten gerade erst in die Datenbank gewandert sind, gibt es bisher nur wenige Daten.


Bei den Fans liegt Dieter Reiter klar in Führung mit über 1.800 Fans. Reiter war der erste Kandidat mir eigener Seite und hatte dementsprechend schon mehr Zeit, Fans einzusammeln. Reiters Fans sind auch wesentlich internationaler. Die Geographie der Fans ist ein sehr neues Feature von Social Bench. Viele Tools liefern diese Daten nur für eigene Seiten. Damit lassen sich in einigen Fällen zum Beispiel gekaufte Fans schnell entlarven. In diesem Fall gibt es aber keine Auffälligkeiten.

Das nächste Benchmark - mit wesentlich mehr Daten - folgt dann im Februar.