Dienstag, 29. April 2008

Stromdown in der Firma


Stromausfall! München, 12.20 Uhr, der Strom steht. Er fließt nicht mehr durch unsere wunderbaren Fileserver und Exchange Dinger, aber das Internet geht. Time for a blog.
  • Wir haben den Stromausfall produktiv für ein schnelles Teamkicker genutzt. Mit verschärften Spießer-Regeln (ohne Drehen). Ausgerechnet, wenn ich einmal nicht bolze, bricht mir ein Mittelfeld-Spieler ab. Das Spiel wurde beim Stand von 8:6 für uns abgebrochen.
  • Eine sehr gute Studie zur Community-Bevölkerung ist online. Danke an Universal McCann.

Kaufdown bei sueddeutsche.de

Arrrgh!
sueddeutsche.de will jetzt Sofas und Autos auf der Website rückwärts versteigern. Ich mag mir nicht vorstellen, wie das auf der Website aussieht. Viel schlimmer aber ist, dass sie dazu auch RADIOWERBUNG angedroht haben.
Das wird bedeuten, dass ich pünktlich zur halben und kurz vor der vollen Stunde panisch den Sender wechseln werde. Hin zu einer Station, bei dem die Mediaplaner niemals ihre Zielgruppe vermuten würden. Ich werde beim Dudelfunk um Asyl bitten und wer weiß, vielleicht dort meine radio-aktive Heimat jenseits aller Nachrichten, Features und Programmkompetenz finden.
Weil: Ich kann mir genau vorstellen wie die Radiowerbung für sueddeutsche.de sich anhören wird:
- Es wird eine Frauen und eine Männerstimme geben.
- Der Mann wird sich dumm anstellen/keine Ahnung haben/ein Volltrottel sein. Sowas halten die Werber für witzig.
- Die Frau wird den Produktnamen/die URL/die Marke ungefähr 20 Mal während des Spots wiederholen. Das ist billiger als sich lange einen ordentlichen Claim auszudenken.
- Um das ganze nervlich abzurunden, wird es dezente Musikuntermalung geben, vielleicht auch nahe liegende Klangeffekte (Quietschende Sofa-Federn bei Geschlechtsverkehr, Auto-Hupe)

Ich bin ja so gespannt!

Mittwoch, 23. April 2008

Virales von L'Tur

Mache ich mich zum Handlanger der viralen Marketiers, wenn ich über die neuen Kampagne für L'TUR blogge?
Mag sein, aber "The mysterious Website" ist exemplarisch - und eigentlich gut gemacht. Ganz in der Optik von "The Ring" läuft die Wackelcam durch eine verlassene Wohnung. Die Bewohner sind verschwunden und wie es scheint, steckt eine mysteriöse Website dahinter: Wer sie besucht, verschwindet innerhalb von 48 Stunden.
Aber ist das schon viral, nur weil es einen Send to a friend-Button gibt?.
Mein Urteil: Die Kampagne ist leider nicht zu Ende gedacht. Denn der Bruch vom gut gemachten Trailer zur biederen L'TUR-Seite ist einfach zu groß. Die meisten werden sich den Film ansehen, und dann? Andersrum: Wer die L'TUR-Website besucht, bekommt von der Kampagne nichts mit.
Wenn schon kein Umsatz zu machen ist, profitiert wenigstens die etwas angestaubte Marke L'TUR davon? Ich bezweifle das, denn die Promotion der Kampagne nur über den Newsletter erreicht die jungen, viralen Neukunden wohl kaum. Einzige Chance: Irgendein Blogger nimmt sich der Kampagne an und pusht sie wirklich ins Web 2.0.

Dienstag, 22. April 2008

Das spricht Bände

Dass die Süddeutsche Zeitung kein Internet kann, kann jeder sehen. Dass sie auch keinerlei Sprachgefühl hat, war bisher wenigen Leuten bekannt, wird aber deutlich, angehört ihres aktuellen Radio-Spots für die neue Buchreihe "München erlesen". Große Autoren von Thoma bis Thomas Mann verspricht die Reihe. Hätten die Spotmacher doch auch nur einen, einen einzigen Blick in die Bücher dieser Schriftsteller geworfen, wäre ihnen der dazugehörige, furchtbare Spot nicht passiert.
Dort versucht sich ein Sänger im Komödienstadl-Bairisch an einem Schnaderhüpfel. Das Schnaderhüpfel ist eine süddeutsche Ad-Hoc Liedform, die sich besonders durch Kürze, Sprachwitz und entsprechende Verdichtung auszeichnet. Ok, kurz ist der Spot immerhin, wenn man die Stoppuhr hinhält. Aber die gefühlte Zeit wird angesichts dieser bajuwaristischen Sprachvergewaltigung als endlos empfunden.
So ein Tiefschlag ins Sprachkontor kann nur mit gleichen Mitteln gekontert werden:

Bei da Süddeutschen Zeitung
regiern jetzt die Schwobn
des merkt ma im Radio
weils nix zum sogn hobn

Montag, 21. April 2008

Gear Magazin

Das Magazin Gear ist da, kostet 5 Euro und kommt nach eigenen Angaben ohne Sex und Muskeln aus. Wahrscheinlich geht man davon aus, dass es der Zielgruppe ähnlich ergeht.
Wenn man sich als Mann von Sex und Muskeln endgültig verabschiedet hat, bleiben einem anscheinend nur noch Uhren, Taschenmesser und Taschenlampen. So traurig ist das Leben jenseits der männlichen Menopause, dass es jetzt ein Magazin zum Trösten dazu gibt.

My teeth are shiny

München leuchtet. Auch die Zähne der Münchner leuchten. Gestern, an diesem föhn-sonnigen Sonntag, fuhr ich kurz nach Mittag durch die Innenstadt. Die Menschen saßen in den Straßencafés beim Radler und lächelten mit ihren schneeweißen Zähnen.
Da traf es sich gut, dass ich etwas weiter außerhalb beim Rot-Stopp an der Ampel das Werbeschild einer "Ästhetischen Zahnklinik" entdeckte, die mit ihren "kreativen Zahnärzten" warb.
Kreative Zahnärzte? Ich weiß nicht, ob das wirklich zusammen passt. Wenn ich mich dieser sicher überaus schmerzhaften Behandlung unterziehe, sind meine Zähne im besten Fall danach weiß und gerade.
Im kreativen Fall könnte es sein, dass sie danach bunt und strassglitzernd sind und schräg-schick im Kiefer stehen. Weil es gerade in ist. Weil Münchens Mode-Trendsetterin Uschi Glas sich auch solche Zähne hat machen lassen. Weil der kreative Zahnarzt gerade noch grüne Farbe übrig hatte, die dringend wegmusste.
Wenn ich schon keinen lückenlosen Lebenslauf herstellen kann, möchte ich wenigsten die Reihen meiner Zähne geschlossen halten.

Freitag, 18. April 2008

Zu vier!

Heute zwei glorreiche Siege am Agenturkicker, jeweils 10:4.
Habe die Kollegen gefragt, ob sie denken, wir würden hier "Vier Gewinnt" spielen. Ha-ha.

Update: Dilbert 2.0

Wir lernen täglich. Ich lerne auch täglich. Muss ja sein, wenn man die Karriereleiter erfolgreich nach oben klettern will. Dazu lese ich Blogs. Jede Menge. Viel lieber aber lese ich Dilbert und verfolge die Abenteuer des typischen Angestellten, seines Chefs und seiner Kollegen. Wäre ich Dilbert, würde ich sagen, dass dieser Comic die einzige Managementschulung ist, die ich je erhalten habe.
Die Website http://www.dilbert.com/ ist jetzt gründlich überarbeitet. Sehr webzwonullig, sehr bunt und sehr animiert ist sie geworden. Ich muss mich erst dran gewöhnen und ich weiß nicht, ob der Comic in Farbe gewinnt.
Interessant finde ich die Mashups. Dilbert Strips zum selbst betexten. Wieso ich aber durch die komplette Registrierung muss, um einen Strip zu gestalten, leuchtet mir nicht ein. Besonders ärgerlich ist, dass der selbst gemachte Strip bei der Registrierung verloren geht. Und nun hat die Seite auch noch technische Probleme: Sie kennt mich gar nicht mehr. Hoffentlich sind das alles nur Kinderkrankheiten. Sonst hätte ich gern den Dilbert 1.0 wieder.

Update: Die Seite läuft jetzt stabil.